Plakat Fachtag© Sozialministerium SH

So geht die interkulturelle Öffnung unseres Gesundheitssystems

von Felix Klein

Heute, am 9. Mai 2025, fand der Fachtag Migration und Gesundheit an der Fachhochschule Kiel statt. Prof. Dr. Roswitha Pioch und Prof. Dr. Gaby Lenz vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit organisierten gemeinsam mit dem Arbeitskreis Migration und Gesundheit Schleswig-Holstein die Veranstaltung und freuten sich über rund 200 Gäste. 

„Der Arbeitskreis hat sich vor 25 Jahren aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass die Zugänge zu gesundheitlicher Versorgung sehr ungleich verteilt sind“, ordnete Pioch im Vorfeld der Veranstaltung ein. Und das betreffe hauptsächlich Menschen mit Migrationsgeschichte. Doch um diesen Missstand zu beheben, müsse man viele Stellschrauben drehen, ergänzte Lenz. Dazu zählen neben der Ärzt*in-Patient*in-Interaktion zum Beispiel auch kulturelle Unterschiede oder Vorgaben des Gesetzgebers. An diesen Stellen setzt der Arbeitskreis an, um eine interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems zu erreichen und somit eine einheitliche Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Der Fachtag startete mit Grußworten von Prof. Dr. Kerstin von der Decken, Ministerin für Justiz und Gesundheit, sowie von Staatssekretärin Silke Schiller-Tobies. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens warf anschließend Dr. Carsten Leffmann, ehemaliger Geschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein, einen Blick auf das bisherige Schaffen des Arbeitskreises, verbunden mit einer Bestandsaufnahme. Prof. Dr. Bedia Akbaş sensibilisierte mit ihrem Impulsvortrag zum Thema Ungleichheiten und Praxen im Gesundheitssystem. Betroffenenperspektiven und Best-Practice-Beispiele vertieften die Einblicke.

Über allen Programmpunkten schwebte die Frage, wie man im Einwanderungsland Deutschland das Gesundheitswesen gerechter gestalten kann. „Dazu müssen die verschiedenen Akteure an einem Tisch sitzen“, sagte Pioch und ergänzte: „Das war das große Anliegen dieses Fachtags“. Dieser brachte Menschen aus dem Gesundheitssektor zusammen mit Politik und Betroffenen. Neben Einblicken in die Praxis standen deshalb auch Erfahrungswerte von Migrant*innen auf der Agenda. „Unser Ziel war es, eine Bestandsaufnahme zu machen und Impulse zu setzen“, so Lenz.

 

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